Wildbienenmonitoring
Um dem dramatischen Rückgang der Insektenpopulationen und ihrer Ökosystemleistungen entgegenzuwirken, benötigt man große Mengen exakter Daten.
Die Datenerfassung
Im Citizen-Science-Projekt „Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften“ des Thünen-Instituts sind bundes-weit mehr als 300 Ehrenamtliche in die Erfassung von Daten über Solitärbienen und Hummeln eingebunden. In diesem Rahmen werden bestandsschonende Erfassungsmethoden entwickelt und getestet. Die dafür genutzten Nisthilfen werden im Abstand von zwei Wochen zerlegt und fotografiert. Die Auswertung erfolgt manuell, was einen erheblichen Aufwand erfordert. Eine Auswertung mittels KI scheiterte bisher an den nicht vergleichbaren Bildern, da bisher weder Aufnahmetechnik noch die Lichtverhältnisse standardisiert sind.
Unser Lösungsansatz
Zur Unterstützung der Forschung wird ein kostengünstiges Gerät entwickelt, das im Außeneinsatz automatisch kalibrierte Aufnahmen erstellt, um die Entwicklung der Wildinsekten zu dokumentieren. Nach der reproduzierbaren Positionierung der Nisthilfen, wurden geeignete Bildsensoren, Optiken und Controller getestet und das Problem von Spiegelungen und Reflexionen gelöst. Die Konfiguration des Gerätes und der Download der Daten erfolgt über den Browser des Mobiltelefons oder PCs. Die verschiedenen Ideen und Entwürfe werden als Prototypen gebaut und unter realen Bedingungen in der Praxis getestet.
Die Perspektive
Neben dem Bau einer Kleinserie ist die Entwicklung einer vollautomatisch autonom arbeitenden Anlage ge-plant, falls die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden können. Damit wären zusätzlich sehr kurze Beobachtungszyklen bis hin zur bildlichen Erfassung der Eiablage oder von eindringenden Brutschädlingen möglich. Über integrierte Sensoren können zu den Bilddaten passende Klimadaten erfasst werden, was die Interpertationsmöglichkeiten stark erweitern könnte. Die erfassten Daten können auch zur Evaluation von Renaturierungs- oder Naturschutzmaßnahmen dienen.